Topinambur ist eigentlich eine nach dem südamerikanischen Indianerstamm ‚Tupinambas‘ benannte Sonnenblume.
Sie bildet eine wohlschmeckende Wurzelknolle aus, die eine tolle Alternative zur Kartoffel darstellt und zu recht zurzeit eine Renaissance erlebt!
Aber der Reihe nach: Topinambur – die Sonnenblumenart Helianthus tuberosus – wurde früh schon von den amerikanischen Ureinwohnern kultiviert, bevor sie dann im 17. Jahrhundert ihren Siegeszug in Europa nahm. Bis weit in das 18. Jahrhundert war Topinambur nicht nur an den Fürstenhöfen ein gerne gegessenes, nahrhaftes Lebensmittel, wurde dann aber von der Kartoffel verdrängt und geriet dabei fast in Vergessenheit. Erst seit einigen Jahren kann man dieses nicht nur gut schmeckende, sondern auch ausgesprochen gesunde Gemüse bei uns wieder auf Bauernmärkten und in Bioläden finden.
Topinambur – auch Erdartischocke (in den USA ‚Jerusalem artichoke’), Erdbirne oder Indianerkartoffel genannt – ist sehr kalorienarm und doch hält sie einen lange satt; sie wird nicht nur deshalb Diabetikerkartoffel genannt, sondern auch weil ihr Kohlehydratspeicher nicht aus Stärke, sondern aus Inulin besteht, das den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst. Daneben enthält Topinambur aber auch viel Kalium, Phosphor, Kalzium, Magnesium und Eisen.
Topinambur in der Küche
Sie schmeckt süßlich nussig und kann eigentlich genau wie Kartoffeln verarbeitet werden, außer dass man Topinambur nicht schälen muss und sie auch roh gegessen werden kann. Mit ihrer knackigen Konsistenz und dem frischen Geschmack eignet sich die Erdartischocke daher auch bestens für ein köstliches Topinambur-Carpaccio.
Auch nicht schlecht- Topinambur-Suppe. Der Geschmack der Suppe wird dabei mit glacierten Mandeln auf das raffinierteste unterstrichen.
Eine Topinambur Tarte ist in Handumdrehen gezaubert! Mit angeschwitzten Zwiebeln und dem Clou – etwas Vanille-Salz – ist sie eine herzhafte Delikatesse. Topinambur – Zwiebel – Tarte mit Vanille – Salz – unbedingt probieren!
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Aus der Topinambur Knolle wird übrigens auch Schnaps gebrannt, der als Obst-Brand bezeichnet wird. Habe aber noch nicht ausprobiert wie er schmeckt.
Topinambur im Garten
Die Topinamburpflanze lässt sich leicht kultivieren und hübscht mit ihren schönen Blättern und dekorativen Blüten jeden Garten auf. Aber Vorsicht, man muss das Sonnenblumengewächs mit einer Wurzelsperre wie den Bambus zähmen, weil es sich gerne breit macht im Garten!
Saatgut gibt es übrigens in verschiedenen Varianten bei Dreschflegel*) noch bis Ende April zu bestellen.
Topinambur – eine tolle Knolle, die zurecht eine Renaissance erlebt – probiert es unbedingt aus!
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*) Info zu Dreschflegel:
Dreschflegel ist ein gemeinnütziger Verein.
Eines der Ziele des Vereins ist „die Erhaltung, Förderung und Verbreitung der Vielfalt von Kulturpflanzenarten und –sorten, insbesondere alter, vernachlässigter regionaler oder für Selbstversorgung und den biologischen Kleingarten besonders geeigneter Arten und Sorten …“.
Daneben gibt es einen Zusammenschluss von 14 Biohöfen in verschiedenen Gegenden Deutschlands, die Saatgut vermehren und dieses über den Dreschflegel-Shop gemeinsam vermarkten. Aktuell kann man dort 5 verschiedene Topinambur-Sorten bestellen.
Links zu den Rezepten:
Topinambur-Tarte mit Zwiebel & Vanille-Salz
Topinambur-Carpaccio mit Topinambur-Chips & Blattsalat
Topinambur-Suppe mit glacierten Mandeln